Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 08.09.2008

Geplante Kooperation zwischen der Schule am Kreßberg und der Realschule am Karlsberg im Hauptschul- / Realschulbereich

 Die Schule am Kreßberg hat – wie viele andere Hauptschulen auch – mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen: zum einen kommen immer geburtenschwächere Jahrgänge nach, zum anderen gibt es die Tendenz, dass immer weniger Kinder nach der Grundschule zur Hauptschule wechseln. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird versucht, die Schule am Kreßberg noch attraktiver für die Schüler zu machen:

 So ist die Raumsituation und die Ausstattung der Schule sehr gut, und seit langem kann an der Werkrealschule in Kreßberg die mittlere Reife erlangt werden. Ein Antrag der Schule, in Kreßberg eine einzügige Realschule anzuerkennen, wurde aber leider trotz geeigneter Räumlichkeiten vom Kultusministerium abgelehnt - Realschulen müssen mindestens zweizügig sein, aber hierfür reicht die Schülerzahl in Kreßberg nicht aus.

2006 wurde die Nachmittagsbetreuung und die Ausgabe eines warmen Mittagessens eingeführt, und im April diesen Jahres hat der Gemeinderat beschlossen, durch stärkere Subventionierung des Mittagessens dieses zum Preis von 1,- € auszugeben, damit es sich wirklich alle Eltern für ihre Kinder leisten können.

Nun gibt es ein Programm „Kooperationsmodell Hauptschule / Realschule“, das zunächst versuchsweise an wenigen Schulen im Land erprobt werden soll. Dabei geht es darum, dass Realschulklassen an Hauptschulen eingerichtet werden. In Kernbereichen werden dann Haupt- und Realschüler gemeinsam unterrichtet. Voraussetzung ist, dass eine Realschule gefunden wird, die bereit ist, mit der Hauptschule zu kooperieren, und deren Lehrer dann nach Kreßberg „pendeln“ müssten.

Abgesehen von der Anschaffung von Realschulbüchern würden auf die Gemeinde Kreßberg keine größeren Kosten zukommen. Für die Schüler hätte die Einrichtung von Realschulklassen in Kreßberg den großen Vorteil kleiner Klassen und somit intensiverer Betreuung (in der Realschule am Karlsberg sind die Klassen mit meist 32 Schülern sehr groß).

Die Schulträger und Schulkonferenzen beider Schulen müssen zustimmen. Verhandlungen über eine Kooperation laufen derzeit mit der Realschule am Karlsberg in Crailsheim.

Rektor Köhnlein begrüßt die Einführung dieses Schulversuchs in Kreßberg. Dies wäre auch gleichzeitig ein Einstieg in die in letzter Zeit häufig diskutierte längere gemeinsame Lernzeit.

Allerdings kann die Gemeinde Kreßberg nicht entscheiden, ob die Kooperation tatsächlich kommt – diese Entscheidung wird letztendlich vom Land getroffen. Es geht lediglich darum, ob ein entsprechender Antrag gestellt werden soll. Hierfür votierte der Gemeinderat einstimmig.

 

Fortsetzung der Aktion „Schulessen für 1 €“ an der Schule am Kreßberg

Im März hat der Gemeinderat beschlossen, das Schulessen (mit Getränk), das dreimal wöchentlich in der Schule am Kreßberg ausgegeben wird, zum Preis von nur noch 1,- € auszugeben. Daraufhin hat sich die Zahl der ausgegebenen Essen deutlich erhöht. Da dieses Angebot so gut angenommen wird, und auf diese Weise gewährleistet ist, dass die Kinder ihr Geld eher für ein gesundes Essen, als für Süßigkeiten ausgeben, beschloss der Gemeinderat, dieses Angebot weiterhin zu subventionieren, und auf unbefristete Zeit das Schulessen zu diesem günstigen Preis auszugeben. Der Gemeinde entstehen dadurch Kosten von rund 13.500 € im Jahr.

Finanzzwischenbericht für das laufende Haushaltsjahr

In seinem Finanzzwischenbericht konnte der Fachbeamte für das Finanzwesen, Otto Schwarz, dem Gemeinderat die erfreuliche Mitteilung machen, dass der Konsolidierungskurs der Gemeinde Kreßberg fortgeführt werden kann: das Haushaltsjahr verläuft im großen und ganzen nach Plan, und die Verschuldung nimmt weiter ab.

Die größten Einnahmepositionen – Schlüsselzuweisungen nach dem Finanzausgleichgesetz und Gemeindeanteil an der Einkommensteuer – erreichen die Planansätze, und bei Grund- und Gewerbesteuer ergibt sich sogar ein leichtes Plus. 

Sorgen machen jedoch die Gebührenhaushalte; da es bei Wasser und Abwasser zu Verlusten kommen wird, müssen die Gebühren fürs nächste Jahr wohl neu kalkuliert werden. Auch das Gebührenaufkommen im Freibad liegt weit unter den Erwartungen - nach einer sehr schlechten Freibadsaison (seit der Eröffnung 1973 gab es nur zwei Jahre mit weniger Besuchern!) liegt das Defizit im Freibad bei weit über 100.000 €. Ursache war nicht nur das durchwachsene Wetter, sondern auch das geänderte Freizeitverhalten, das auch andere Bäder zu spüren bekommen. Obwohl das Freibad ständig auf Vordermann gebracht wird (Edelstahlbecken, Außenanlagen (Beachvolleyball, Pavillon...), Brunnensanierung usw.) waren es dieses Jahr nur insgesamt 17.125 Besucher. 

Bei den Unterhaltungsmaßnahmen gab es Kostenüberschreitungen bei der Sanierung des Regenüberlaufbeckens Bergertshofen und bei der Dachsanierung der Leichenhalle Marktlustenau, und auch die Friedhofssanierung Mariäkappel wird teurer als geplant. Zum Ausgleich werden einige Straßen- und Grabensanierungen auf das kommende Haushaltsjahr verschoben. 

Die geplante Zuführung zum Vermögenshaushalt (530.000 €) wird voraussichtlich erreicht. 

Für Investitionen stehen 850.000 € zur Verfügung. Momentan wird an der Neugestaltung des Außenbereichs des Bauhofs in Marktlustenau gearbeitet, und in Waldtann laufen einige Maßnahmen im Rahmen des Landessanierungsprogramms. Die derzeit laufenden Maßnahmen Friedhofserweiterung Waldtann und Feuerwehrmagazin wurden bereits 2007 finanziert. 

Alles in allem verläuft das Haushaltsjahr 2008 gut, und wenn es nicht in den letzten vier Monaten des Jahres noch zu unvorhergesehenen Ausgaben oder Einnahmeausfällen kommt, kann der Haushalt 2008 wie geplant abgeschlossen werden.

Von Seiten der Gemeinderäte wurden noch Überlegungen angestellt, wie die Attraktivität des Freibads gesteigert werden könnte. Nach kurzer Aussprache nahm der Gemeinderat den Finanzzwischenbericht zustimmend zur Kenntnis.

Vergabe von Asphaltierungsarbeiten

a.)   Außenlager am Bauhof Marktlustenau

b.)   Gehweg entlang der Straße Forlberg in Waldtann

Auf die Ausschreibung der Asphaltierungsarbeiten gingen vier Angebote ein. Günstigste Bieterin war die Firma Hähnlein, Feuchtwangen, an die die Arbeiten für beide Aufträge einstimmig vergeben wurden.

Auftragsvergabe zur Erstellung eines Grobkonzeptes zur DSL- Erschließung in der Gemeinde Kreßberg

Da die Internetnutzung im ländlichen Raum vielerorts ein Problem ist (oft ist kein leistungsfähiges Netz vorhanden), hat das Land im Rahmen des ELR die Sonderlinie „Breitbandinfrastruktur“ aufgelegt. Gefördert werden Gemeindeinvestitionen in den Ausbau des Breitbandnetztes im ländlichen Raum. 

Voraussetzung ist eine Bestandserhebung und eine Konzeption für den zukünftigen Ausbau der Breitbandtrassen. Wenn eine solche Konzeption vorliegt, können bei zukünftigen Erschließungsmaßnahmen auch gleich passende Leerrohre eingelegt werden. 

Die EnBW ODR bietet die Erstellung eines Grobkonzeptes mit Bestandsaufnahme und Empfehlungen für Leerrohverlegungen zum Preis von 4.900 € an. Der Gemeinderat stimmte der Beauftragung der EnBW zu.

Verlängerung des Fischereipachtvertrages für den „Großen Weiher“ bei Mariäkappel

Der bisherige Pächter des „Großen Weiher“ bei Mariäkappel hat um eine Verlängerung des Vertrags um weitere 12 Jahre gebeten. Da der Pächter den Weiher bereits seit rund 30 Jahren gepachtet hat, und der Weiher in diese Zeit stets sehr gut in Schuss gehalten wurde, stimmte der Gemeinderat der Verlängerung des Pachtvertrags zu. 

Einvernehmen zum Antrag auf Bauvorbescheid für die Errichtung eines Zimmereibetriebsgebäudes auf dem Flurstück 29, Untere Hirtenstraße 36

Der Zimmereibetrieb in der Ortsmitte von Waldtann, der seinen Standort ursprünglich ins neue Gewerbegebiet östlich von Waldtann verlegen wollte, möchte nun parallel prüfen lassen, ob auch eine Erweiterung am seitherigen Standort möglich wäre, und hat daher eine Bauvoranfrage gestellt.

Baurechtlich spricht nichts gegen die Errichtung eines Zimmereibetriebsgebäudes in der Ortsmitte Waldtanns, da es sich hier um ein dörfliches Mischgebiet handelt, wo solche Betriebe zulässig sind.

Nach kurzer Aussprache erteilte daher der Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen zu dieser Bauvoranfrage.

Sonstiges und Bekanntgaben

Bürgermeister Robert Fischer wies die Gemeinderäte auf die am Wochenende stattfindende Wirtschaftsmesse in Ilshofen, sowie auf den im November geplanten Ball des magischen Dreiecks hin.

Außerdem gab er bekannt, dass im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens Mariäkappel/Leukershausen Überlegungen bestehen, Geräte-Unterstellmöglichkeiten für Privatpersonen zu bauen.

Anfragen aus dem Gemeinderat betrafen die Mittagsbetreuung an der Schule und die Friedhofserweiterung Waldtann.

Bürgerfragestunde

Ein Bürger interessierte sich für die Beteiligung der Gemeinde an der Klärschlammver­wertungsanlage Waldeck.