25.07.2005 Bericht Gemeinderatssitzung

 

<typohead type="3">Aus der Arbeit des Gemeinderats - Sitzung vom 25.07.2005</typohead>

 

Gestaltungsrichtlinien im Sanierungsgebiet Ortsmitte Waldtann

Frau Grammel und Herr Jaeschke von der STEG, die die Sanierung der Ortsmitte Waldtann fachlich begleiten, haben mit der Gemeindeverwaltung ein Konzept für die Gestaltungsrichtlinien ausgearbeitet, die bei der Sanierungsmaßnahme sowohl für die betroffenen Bauherren, als auch für den Gemeinderat als Orientierung gelten sollen.

Diese Gestaltungsrichtlinien haben zwar keine direkte Außenwirkung, wie z.B. eine Satzung. Frau Grammel betonte jedoch, dass sie als Richtschnur dienen sollen, um zu erreichen, dass der dörfliche Charakter in Waldtann erhalten bleibt, und sich die sanierten oder neu gebauten Gebäude sowohl von der Größe als auch vom Stil her in das Ortsbild einfügen und dieses aufwerten. Denn Hauptziel der Sanierungsmaßnahme ist neben der Stärkung des Ortskerns durch Schaffung von Wohnraum und Verhinderung von Leerständen auch die dorfgerechte Gestaltung. Zwar sind nicht wie beim Denkmalschutz starre Regeln einzuhalten, die Gestaltungsrichtlinien sollen aber zum Nachdenken anregen, als Orientierungshilfe zum orts- und landschaftsgerechten Bauen anregen, und ohne sture Imitation alter Formen, dabei helfen, Funktionalität und Aussehen der Gebäude in dorfgerechte Formen zu bringen.

Die Gestaltungsrichtlinien betreffen beispielsweise die Dachneigung, die Dacheindeckung, Dachaufbauten, die Fenster, die Farben, die Außenanlagen oder die Einfriedigungen.

Bürgermeister Robert Fischer wies nochmals darauf hin, dass die Gestaltungsrichtlinien keine Außenwirkung und keinen verbindlichen Charakter haben, jedoch sollte bei Maßnahmen, die vom Land und von der Gemeinde finanziell gefördert werden, auf eine dorfgerechte Gestaltung hingewirkt werden, damit der Ortskern nicht nur funktionell, sondern auch optisch aufgewertet wird. Vom Gemeinderat wurden die vorgeschlagenen Gestaltungsrichtlinien einstimmig anerkannt.

 

Vorstellung der Sanierungsplanung für das Gemeindezentrum Haselhof

Architekt Weinrich war von der Gemeindeverwaltung beauftragt worden, den Sanierungsbedarf beim Gemeindezentrum Haselhof (Turn- und Festhalle, Kindergarten und ehem. Verwaltungsstelle) festzustellen, um möglichst noch vor dem Auslaufen des ELR-Programms, das in den nächsten Jahren zu befürchten ist, die Sanierung anzugehen. Zwar drängt die Sanierung momentan noch nicht, jedoch sollten beizeiten Zuschussanträge gestellt werden.

Architekt Weinrich hat den 30 Jahre alten Gebäudetrakt gründlich untersucht und zahlreiche Bauschäden, die im Laufe der Zeit entstanden sind, festgestellt. Neben der ursprünglich angedachten Sanierung des Außenputzes und Erneuerung der Dachisolierung erläuterte er dem Gemeinderat anhand zahlreicher Fotos den weiteren Sanierungsbedarf: Beispielsweise entsprechen die beim Hallendach verwendeten Nagelbinder nicht den heutigen Erfordernissen bezüglich der Statik (Schneelast), es sind keine vorschriftsmäßigen Prallwände vorhanden, die Hallentore und Treppengeländer entsprechen nicht den Unfallverhütungsvorschriften, auch die heutigen Brandschutzvorschriften erfordern Änderungen. Durch die schlechte Isolierung und Belüftung ist teilweise Schimmelbefall festzustellen, und die Flachdächer sind sanierungsbedürftig. Alter und Setzungen haben zu Rissen in einigen Wänden geführt, und die alte Ölheizung sollte gegen ein sparsameres Modell (Öl- oder Pellet-Heizung) ausgetauscht werden. Die Halle sollte auch behindertengerecht werden (Rampen an den Eingängen und Behinderten-WC).

Unter Einbeziehung all dieser Maßnahmen kam Architekt Weinrich bei seiner Kostenberechnung auf einen Gesamtaufwand (inkl. Mehrwertsteuer) von 1,369 Mio. Euro.

Bürgermeister Robert Fischer wies darauf hin, dass momentan noch kein Baubeschuss gefasst werden soll, und auch der Umfang der Sanierung noch nicht festzulegen ist. Diese Planung dient zunächst zur Antragstellung beim Regierungspräsidium für ELR- und Ausgleichstockzuschüsse. Die konkrete Planung über den Umfang und Zeitablauf der Sanierung erfolgt erst, wenn die Höhe der Zuschüsse absehbar ist.

Der Gemeinderat nahm die von Architekt Weinrich vorgestellte Sanierungsplanung zustimmend zur Kenntnis.

 

Vergabe der Belagsarbeiten an Feldwegen und Gemeindestraßen

Die Gemeinde Kreßberg erhält für die Sanierung der Feldwege um Waldtann, die bei der Flurbereinigung vor rund 30 Jahren gebaut wurden, einen Zuschuss in der beantragten Höhe von 170.000 €. Daher wurde die Maßnahme ausgeschrieben, und zusätzlich noch die Endausbauten der Straßen im Baugebiet Weidengärten (Weidengärten, Mühlbuck, Stöcken und Bartsweiler) und Zehntscheueräcker (Heiligenfeld). Die Angebote, die hierfür abgegeben wurden, erbrachten sehr günstige Preise, die erheblich unter dem Planansatz liegen. Das günstigste Angebot kommt von der Bietergemeinschaft der Firmen Weiß und Hähnlein, an die der Auftrag vergeben wurde. Aufgrund des günstigen Angebots wurde beschlossen, auch gleich den Endausbau der Straßen im Baugebiet Ruhefeld VI (Birkenstraße und Erlenweg) in Auftrag zu geben.

 

Beteiligung der Gemeinde Kreßberg an der regionalen Klärschlammentsorgung

In der letzten Sitzung war dem Gemeinderat die von den Stadtwerken Crailsheim geplante regionale Klärschlammentsorgungsanlage ausführlich vorgestellt worden. Den Entwurf des Gesellschaftervertrags haben die Gemeinderäte mit der Sitzungseinladung erhalten. Nun stand die endgültige Entscheidung über die Beteiligung an der zu gründenden kommunalen GmbH an. Der Gemeinderat stimmte zu, dass sich die Gemeinde Kreßberg mit einer Bareinlage von 40.000 Euro und einer Haftungssumme von 180.000 Euro an der Betreiber- GmbH beteiligt. Dies entspricht einer Beteiligung von 2%.

 

Antrag auf Durchführung einer Flurbereinigung im Bereich Rudolfsberg

Anlässlich des Ausbaus der Ortsdurchfahrt sind in Rudolfsberg nun umfangreiche Vermessungen erforderlich, die sehr teuer sind, und im Rahmen einer Flurbereinigung deutlich günstiger erledigt werden könnten. Das Amt für Flurneuordnung wäre bereit, im Bereich Rudolfsberg / Beuerlbach eine Flurbereinigung durchzuführen, in diesem Zuge könnte auch die Erschließung der Grundstücke deutlich verbessert werden. Nachdem es in Rudolfsberg teilweise Widerstand gegen die Flurbereinigung gibt, machte der Vorsitzende angesichts des besonderen öffentlichen Interesses an dieser Maßnahme den Vorschlag, das die erforderlichen Eigenanteile bis zu einer bestimmten Obergrenze von der Gemeinde getragen werden könnten. Für die Gemeinde wäre die reine Vermessung teurer, als die Finanzierung der Eigenanteile, und die Grundstückseigentümer hätten nur den erforderlichen Landabzug zu tragen. Angesichts der besonderen Situation in Rudolfsberg stimmte der Gemeinderat dieser Vorgehensweise zu.

 

Baurechtsangelegenheiten

Der Gemeinderat stellte das gemeindliche Einvernehmen für den Bau eines Bienenstandes bei Bergertshofen und für den Bau eines Wohnhauses in Schönbronn her.

 

Neuausstattung des Computerraumes in der Schule am Kreßberg

Bereits in der letzten Sitzung war die Erfordernis der Neuausstattung des Computerraumes zur Sprache gekommen, jedoch war damit gerechnet worden, dass dies erst im Laufe des Jahres 2006 notwendig wird. Nachdem inzwischen zwei weitere der inzwischen veralteten Rechner ausgefallen sind, und das gesamte Netzwerk nicht mehr stabil läuft, wurde die Neuausstattung kurzfristig vorgezogen, und außerplanmäßig bereits jetzt beschlossen. Es fallen Kosten von rund 13.000 € an. Die sofortige Beschaffung hat den Vorteil, dass die Konfiguration des Netzes, die ansonsten für viel Geld an eine Fachfirma vergeben werden müsste, in den Sommerferien durch einen Lehrer der Schule am Kreßberg erfolgen kann, der sich dazu bereit erklärt hat, dies zu übernehmen.

 

Dringende Ersatzbeschaffungen für die Freiwillige Feuerwehr Kreßberg

Der Gemeinderat gab seine Zustimmung zu verschiedenen Ersatzbeschaffungen in Höhe von insgesamt 6.350 €. Benötigt werden drei neue Atemschutzgeräte, Kleidung und Ausstattung für die Jugendfeuerwehr, und mehrere Schläuche.

 

Bebauungsplanverfahren Ruhefeld VII, 1. Änderung

Der Bebauungsplan Ruhefeld VII und die örtlichen Bauvorschriften zu diesem Bebauungsplan sollen in einigen Punkten (hauptsächlich bezüglich der Dachfarbe) geändert werden. Ziel ist es, in diesem Gebiet neben roten und rotbraunen auch anthrazitfarbene Ziegel zuzulassen. Da es sich nur um geringfügige Änderungen handelt, erfolgt die Änderung im vereinfachten Verfahren, so dass eine verkürzte Auslegungsfrist von 2 Wochen ausreichte. Diese öffentliche Auslegung ist nun vorüber, und von den Bürgern sind keine Anregungen oder Bedenken eingegangen. Auch das Landratsamt als beteiligte Behörde hat keine Einwendungen.

Daher beschloss der Gemeinderat die Satzung zur Änderung des Bebauungsplanes, wie von der Verwaltung vorgeschlagen.

 

Sonstiges und Unvorhergesehenes

Der Vorsitzende berichtete dem Gemeinderat über kürzlich vorgenommene Geschwindigkeitsmessungen in Bergbronn und Mariäkappel. Auswertungen der Geschwindigkeitsanzeige haben ergeben, dass am Ortseingang Mariäkappel kaum Überschreitungen festzustellen waren, am Ortseingang Bergbronn (Richtung Neustädtlein) lagen die gemessenen Geschwindigkeiten dagegen generell etwas höher. Aufgrund dieser Ergebnisse wird das Landratsamt gebeten, dort gelegentlich Kontrollen durchzuführen.

 

Bürgerfragestunde

In der Bürgerfragestunde wurde die Dachbegrünung auf dem Foyer der Kreßberghalle, der Bienenstand bei Bergertshofen, und gefährliche Geschwindigkeitsüberschreitungen auf dem „Ruhsträßle“ zum Freibad angesprochen.