Bericht über die Gemeinderatssitzung vom 12.09.2011

 

Umbau des ehemaligen Feuerwehrhauses in Leukershausen zum Bieneninformationszentrum

Architekt Andreas Günther stellte seinen Plan für den Umbau des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses zum Bieneninformationszentrum vor.

Die Wand zwischen bisheriger Garage und Geräteraum wird entfernt, so dass ein großer Info-Raum entsteht. Die Holztore werden durch verglaste Tore ersetzt. Die vorhandenen WC’s bleiben unverändert. Neben der vorhandenen Küche wird der Schleuderraum eingerichtet, mit einer Glaswand zum Nebenraum, so dass Zuschauer beim Schleudern dabei sein können und die Hygiene dennoch gewährleistet ist. Die reinen Baukosten (ohne Ausstattung) belaufen sich voraussichtlich auf 67.830 brutto, wobei die Kostenberechnung Reserven enthält. Vom Regierungspräsidium ging inzwischen ein Förderbescheid über ELR-Mittel ein mit einer Förderzusage von 50 % der förderfähigen Kosten.

Die Ausstattung ist in diesen Kosten nicht enthalten; hierfür sind nochmals 11.900 € eingeplant (auch hier sind die Kosten eher großzügig geschätzt; möglicherweise können auch einfachere oder gebrauchte Geräte erworben werden). Für die Imkereigeräte gibt es keine ELR-Förderung, da hierfür eine Fachförderung existiert, die vorgeht. Diese wird noch beantragt.

Wolfgang Brosam, der Vorsitzende des Bezirksimkervereins Crailsheim, war in der Sitzung anwesend und erklärte, dass der Verein ein großes Interesse an diesem Projekt hat – auch wenn die Lage für den Bezirksimkerverein nicht gerade zentral sei. Dennoch werde der Verein sich engagieren, damit die Einrichtung sinnvoll genutzt wird. Für Neueinsteiger in der Imkerei oder auch für Schulklassen (nicht nur der hiesigen Schule) wäre ein solches Angebot sehr positiv, aber auch für sonstige Besuchergruppen.

Der Vorsitzende verwies auf die zurückgehende Zahl der Bienenvölker und die große Bedeutung der Bienen für die Natur. Daher ist dieses Projekt – auch als Ergänzung zum Streuobstprojekt – sehr sinnvoll.

Der Gemeinderat stimmte mit großer Mehrheit zu, dass das Projekt realisiert wird, und beauftragte Architekt Günther die Ausschreibungen zu erarbeiten.

 

Anschluss von Hohenberg und Schwarzenhorb an das öffentliche Wasserversorgungsnetz

Der Vorsitzende berichtete, dass mit den Grundstückseigentümern von Schwarzenhorb und Hohenberg ein Gesprächstermin wegen des beabsichtigten Wasseranschlusses stattgefunden hat. Während es bei der letzten Sitzung noch nicht so ausgesehen hatte, sind inzwischen die meisten Anlieger für den Anschluss. Bei der Besprechung hat sich lediglich ein Betroffener gegen den Anschluss ausgesprochen, zwei waren nicht anwesend.

Der Wasseranschluss wird beinahe 500.000 € kosten, wobei die Anlieger lediglich die üblichen Anschlussbeiträge, die sich nach der erschlossenen Grundstücksfläche richten, bezahlen müssen.

Einzelheiten (etwa Details bei der Wasserleitungsverlegung und bei der Löschwasserversorgung) müssen noch geklärt werden.

Der Gemeinderat stimmte zu, den Wasseranschluss für die beiden Ortschaften herzustellen.

 

Herstellung eines Parkplatzes und eines Bolzplatzes gegenüber der Schule am Kreßberg in Marktlustenau

Gegenüber der Schule am Kreßberg in Marktlustenau besitzt die Gemeinde zwei Grundstücke, die sich als Bolz- und Parkplatz anbieten. Bei Veranstaltungen in der Kreßberghalle wären weitere Parkplätze wünschenswert, bisher müssen die meisten Autos an den Straßenrändern geparkt werden – wobei die vorgeschriebene Mindestzahl an Stellplätzen jedoch eingehalten ist.

Der BC Marktlustenau wünscht sich einen Bolzplatz, damit der große, neu eingesäte Sportplatz bei schlechter Witterung geschont werden kann.

Vom BC Marktlustenau wurden bereits Vorschläge erarbeitet und die jeweiligen Kosten ermittelt. Der Bolzplatz selbst wäre nicht sehr teuer (ca. 2.500 € fürs planieren, und 4.800 € für einen Ballfangzaun), die Herstellung einer Böschung oder Stützmauer zwischen Parkplatz und den 2 m tiefer liegenden Bolzplatz und die Befestigung des Parkplatzes würde je nach Variante ca. 17.000 € (mit Böschung) bis 25.000 € (mit Stützmauer) kosten.

Mittel hierfür sollen nächstes Jahr in den Haushalt eingestellt werden. Jedoch besteht seitens des BC der Wunsch, die Bolzplatzfläche bereits diesen Herbst herzurichten, damit der Platz bis zum Frühsommer bespielbar ist. Mit großer Mehrheit stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben grundsätzlich zu; Einzelheiten (etwa Zufahrt, Art der Ausführung) müssen noch geklärt werden. Der Bolzplatz im südlichen Bereich wird noch in diesem Jahr angelegt.

 

Fortführung der Schule am Kreßberg als Gemeinschaftsschule

Der Vorsitzende berichtete dem Gemeinderat zusammen mit Schulleiter Siegfried Köhnlein über den Stand bei der Schulentwicklung.

Um den Fortbestand der Schule am Kreßberg trotz sinkender Kinderzahlen zu sichern, wurde im letzten Jahr die Einrichtung einer Realschule zusammen mit Fichtenau beantragt. Dieser Antrag wurde leider abgelehnt. Nach dem Regierungswechsel ist nun aber die Einrichtung von Gemeinschaftsschulen möglich. Dies bedeutet längeres gemeinsames lernen, was vonseiten der Gemeinde und Schulleitung schon länger gewünscht wurde, mit der bisherigen Schulpolitik des Landes aber nicht möglich war.

Die Gemeinschaftsschule bedeutet, dass Kinder der Hauptschule, der Realschule, und wo dies möglich ist auch des Gymnasiums, gemeinsam unterrichtet werden; dabei werden in einem Kurssystem die Kinder nach ihren individuellen Möglichkeiten und Erfordernissen gefördert. Falls dieses Modell von den Eltern angenommen wird, besteht die Chance, dass die Kinder, die bisher in die Realschule nach Crailsheim wechselten (in der Regel jährlich eine ganze Klassenstärke), hier bleiben und in Kreßberg den regulären Realschulabschluss machen könnten.

Voraussetzung ist unter anderem Ganztagesbetreuung bis 16:00 Uhr, was aber kein Problem ist, da die derzeit angebotenen Betreuungszeiten nur geringfügig ausgeweitet werden müssten.

Der Antrag wurde Ende Juli gestellt, im Oktober wird im Regierungspräsidium Stuttgart eine Besprechung hierüber stattfinden.

Der Gemeinderat nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis.

 

Finanzzwischenbericht für das Haushaltsjahr 2011

Nachdem nun bereits 8 Monate des Haushaltsjahres 2011 vorüber sind, zeichnet sich ab, dass die Gemeindefinanzen „auf Kurs“ sind. Zwar gibt es ein paar Verschiebungen, aber das geplante Ergebnis wird nach derzeitigem Stand erreicht.

Im Verwaltungshaushalt ist mit Mehreinnahmen von 100.000 € zu rechnen, da das Ergebnis der Mai-Steuerschätzung überaus positiv ausfiel. Die Gemeinde kann deshalb höhere Schlüsselzuweisungen und ein Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen erwarten.

Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts werden derzeit so viele Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt, wie noch nie – derzeit laufen über 20 Maßnahmen, mit einem Finanzierungsumfang von rund 750.000 €. Durch unvorhergesehene oder teurere Maßnahmen gibt es hier Überschreitungen von 80 – 100.000 €, die aber durch die Mehreinnahmen ausgeglichen sind. Die geplante Zuführung zum Vermögenshaushalt wird somit voraussichtlich erreicht.

Der Vermögenshaushalt wird durch die Schieflage der KSV belastet – die beteiligten Gemeinden hatten beschlossen, die Bürgschaften in Kredite an die KSV umzuwandeln, was für Kreßberg bedeutete, dass 133.000 € aufgebracht werden mussten. Glücklicherweise schloss das Jahr 2010 äußerst gut ab, so dass der Überschuss dieses Jahres für die „KSV-Rettung“ verwendet werden konnte.

Mehrausgaben gab es außerdem beim Straßenendausbau Weidengärten, bei der Beschaffung von Bauhoffahrzeugen und bei der Sanierung von Abwasserpumpwerken. Dafür gibt es Einsparungen beim Landessanierungsprogramm Waldtann und bei der energetischen Sanierung des Kindergartens Haselhof.

Der Bauplatzverkauf läuft dieses Jahr relativ gut; zwei Plätze sind bereits verkauft, für zwei Plätze steht der Notartermin schon fest, und zwei weitere sind reserviert.

Zwar wird 2011 das außergewöhnlich gute Ergebnis von 2010 nicht erreicht werden, dennoch sieht der Verlauf des Haushaltsjahres sehr positiv aus. Die veranschlagte Kreditaufnahme von 360.000 € wird voraussichtlich ausreichen.

Auch wenn derzeit überall von einer befürchteten Rezession gesprochen wird – ganz so düster schätzt der Fachbeamte die Lage nicht ein. Dennoch muss natürlich weiterhin mit Vorsicht und Zurückhaltung gewirtschaftet werden. Die sieht auch Bürgermeister Robert Fischer so; die Gemeinde könne mit Zuversicht in die Zukunft schauen, Übermut und Prestigeprojekte sind jedoch auch weiterhin nicht angebracht.

 

Bericht über die Freibadsaison 2011

Aufgrund der Witterung war die diesjährige Freibadsaison die drittschlechteste seit Bestehen des Waldfreibads, also seit 36 Jahren.

Bis Ende Juli waren erst 6.000 Besucher im Freibad, und erst der heiße August bescherte dem Freibad noch einen etwas größeren Besucherstrom. Insgesamt besuchten dieses Jahr 16.000 Badegäste das Freibad, normalerweise sind es um die 25.000 Besucher im Jahr. Ein Drittel dieser Badegäste kam in einer einzigen Woche im August!

Die Einnahmen betrugen rund 27.000 € (eingeplant waren 35.000 €), der aus allgemeinen Haushaltsmitteln aufzubringende Zuschussbedarf wird bei 100.000 bis 110.000 € liegen.

Die verkauften Jahreskarten für Jugendliche sind rückläufig, dagegen gab es einen Anstieg bei den Jahreskarten für Erwachsene und Familien.

Insgesamt ist in den letzten Jahren ein eher rückläufiger Freibadbesuch zu beobachten, was nach Ansicht des Vorsitzenden am geänderten Freizeitverhalten und an der demographischen Entwicklung liegen könnte. Nach dem Motto „nach der Saison ist vor der Saison“ sollte bereits jetzt überlegt werden, wie die Attraktivität des Bades gesteigert werden könnte – etwa durch das Abhalten von Gesundheitskursen (Wassergymnastik...) oder das Anlegen von Kneipp-Becken, Barfußpfad, Windschutz auf der Liegewiese....

 

Umstellungsangebot der WGV zur Unfallversicherung der freiwilligen Feuerwehr

Die WGV hat für die Feuerwehrangehörigen einen verbesserten Unfallversicherungsschutz angeboten (höhere Leistungen bei Tod und Invalidität; Tagegeld ab dem ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit). Die Versicherung kostet 8,10 € pro Feuerwehrangehörigem, als rund 1.000 € jährlich. Der Gemeinderat stimmte den Umstellungsangebot zu.

Sonstiges

Der Vorsitzende gab bekannt, dass die Firma Krähe zum 30.06.2011 den Betrieb in Marktlustenau eingestellt hat, und das Gebäude bereits verkauft sei.

Weiter gab der Vorsitzende bekannt, dass im letzten Jahr in Kreßberg weit mehr Strom erzeugt als verbraucht wurde. Laut Mitteilung der EnBW, wurden in Kreßberg 19 Mio kWh aus erneuerbaren Energien (hauptsächlich aus Biogasanlagen und Fotovoltaikanlagen) in das Netz der EnBW eingespeist (ohne Windenergie, da der Strom des Windrads auf dem Streuberg an einen anderen Stromanbieter abgegeben wird). Verbraucht wurden in Kreßberg nur rund 11 Mio kWh.

Der Fachbeamte für das Finanzwesen, Otto Schwarz gab bekannt, dass für die energetische Sanierung des Kindergartens Haselhof ein Darlehen aus einem Sonderprogramm der KfW mit einem Zinssatz von 0,9 % aufgenommen werden konnte. Der Gemeinderat stimmte der Kreditaufnahme zu.