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Zum Jahreswechsel | 21.12.2023

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu und ich blicke zufrieden zurück. Die Gemeinde Kreßberg hat sich 2023 positiv weiterentwickelt. Bürgerschaft, Vereine, der Gemeinderat und die Verwaltung haben bewiesen, dass sie an einem Strang ziehen und die Gemeinde damit besonders lebenswert machen.

Gemeinsam haben wir im Juni „50 Jahre Kreßberg“ gefeiert. Das abwechslungsreiche Programm war eine Gemeinschaftsleistung und so wunderte es niemanden, dass sowohl der Bunte Abend wie auch der Sonntag mit seinem vielseitigen Programm ein voller Erfolg wurde. Im Mai fand erstmals wieder das Konzert der Kreßberger Chöre mit über 250 Gästen statt. Im September haben wir gemeinsam die Einweihung der sanierten Turn- und Festhalle Haselhof gefeiert und im Oktober stand bereits das 10-jährige Jubiläum der Schule für freie Entfaltung Schloss Tempelhof an. Die neu aufgelegten Gewerbemessen „Kreßberger Frühling“ und „Marktlustenau machts“ lockten viele Besucher an.

Abseits dieser besonderen Ereignisse war das Jahr wieder von Baumaßnahmen geprägt. Im Geschäfts- und Ärztehaus startete im Frühjahr der Dachgeschossausbau mit fünf Wohneinheiten für bis zu 18 Geflüchtete. Immer wieder führten Gerüchte und Falschinformationen rund um das Thema Flüchtlingsunterbringung zu Unmut in der Bevölkerung und gut besuchten Gemeinderatssitzungen. Wir werden uns dieser Pflichtaufgabe als Gemeinde auch weiterhin nicht verwehren und können sie umso besser meistern, je stärker wir in diesem Bereich zusammenhalten. Der Freundeskreis Asyl sucht weiterhin Freiwillige, die Geflüchtete ehrenamtlich z.B. beim Deutschlernen unterstützen. Durch Begegnung und Gespräche können Vorurteile am einfachsten abgebaut werden. Wir haben in Kreßberg aber auch miterlebt, dass der Rechtsstaat funktioniert und es nach grobem Fehlverhalten eines Einzelnen schnell zur Abschiebung gekommen ist.

Für einen funktionierenden Rechtsstaat sind im Übrigen auch ehrenamtliche Richterinnen und Richter notwendig. Dem Aufruf zur Schöffenwahl im Mai 2023 folgten glücklicherweise ausreichend Kreßbergerinnen und Kreßberger.

Für den Neubau eines viergruppigen Kindergarten- und Krippengebäudes in Waldtann wurden im Dezember die Bauaufträge vergeben, so dass nach dem Winter mit den Arbeiten begonnen werden kann.

Das Engagement auf der Suche nach einem Investor zum Bau einer Seniorenwohnanlage scheint von Erfolg gekrönt worden zu sein. Mit der Rudolf Familien KG aus Neckarsulm schloss ich im März einen städtebaulichen Vertrag zur Verwirklichung eines entsprechenden Projekts mit 84 Betten und einigen barrierefreien Wohnungen in Waldtann. Der Gemeinderat hat für die städtebauliche Planung im November den Aufstellungsbeschluss gefasst.

Die Bauleitplanung beschränkte sich aber nicht nur auf solche Einzelvorhaben. Der interkommunale Gewerbepark bei Bergbronn kommt. Der letzte dafür notwendige Beschluss im Prozess der Bauleitplanung wurde ebenso gefasst wie diverse notwendige Beschlüsse für neue Baugebiete in Waldtann und Bergbronn. Acht Bauplätze in Marktlustenau gingen in die Vermarktung. In einem richtungsweisenden Beschluss hat der Gemeinderat zudem den Weg für Freiflächenphotovoltaikanlagen auf Kreßberger Gemarkung freigegeben.

Das Sanierungsprogramm Ortsmitte Marktlustenau wurde so gut angenommen, dass ein Aufstockungsantrag über 485.000 Euro beim Land BW gestellt wurde. Für private Wohnbauvorhaben stellt die Gemeinde Kreßberg hier 40% und das Land BW 60% der Fördermittel zur Verfügung, insgesamt bereits über 2,3 Mio. Euro. In diesem Zug soll auch das ehemalige Rathaus in der Bräugasse, dessen Eigner noch die Gemeinde ist, umfassend saniert werden.

Sehr viel Geld und Zeit hat die Verwaltung in laufende Tiefbauprojekte investiert. Nachdem sich der Zweckverband Breitband des Landkreises dem weiteren Ausbau schnellen Internets angenommen hat, liegt unser Fokus weiterhin auf der ganzheitlichen Betrachtung unserer Abwasserreinigung. Die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten an der Sammelkläranlage in Riegelbach mündeten in der Einweihung des neuen Betriebsgebäudes Mitte Oktober. Parallel dazu wurde die Zuleitung für den Anschluss der Kläranlage Wüstenau von Asbach bis nördlich von Halden an die Sammelkläranlage in Riegelbach realisiert. Neben Straßenunterhaltungsmaßnahmen in Selgenstadt, Haselhof und Waldtann wurden in Marktlustenau die letzten beiden genehmigten Gewerbebauplätze erschlossen und unmittelbar danach an zwei ortsansässige Unternehmen verkauft. Auf unseren Friedhöfen in Marktlustenau und Waldtann wurden die Urnenstelenensembles erweitert und dem Wunsch nach Rasengräbern kommen wir seit Juni auf allen Friedhöfen nach.

Die überbordende Bürokratie und die zunehmend nicht mehr erfüllbaren Vorschriften führten dazu, dass der Gemeinderat in der zweiten Jahreshälfte beschlossen hat, die Erddeponie bei Bergbronn für die Öffentlichkeit ab 2024 zu schließen.

Die Digitalisierung erhält nach und nach Einzug in die Schule am Kreßberg. Dazu wurde 2023 eine Netzwerk- und Datenverkabelung in allen Gebäuden realisiert sowie neue Server und EDV beschafft.

 

Für die Kreßberger Feuerwehr wurde der Digitalfunk in Auftrag gegeben. Wie wichtig eine gute Ausstattung und eine leistungsfähige Wehr ist, zeigten in diesem Jahr unter anderem zwei Brände in Tempelhof, die durch das professionelle Einschreiten unserer Feuerwehr schnell bekämpft werden konnten.

Aufgrund des Ukrainekriegs und der damit verbundenen Sanktionen hat das Thema Energie- und Wärmeversorgung in Deutschland an Brisanz gewonnen. Neue Vorschriften auf Bundes- und Landesebene taten ihr Übriges und führten dazu, dass der Gemeinderat sich mit dem Thema „Kommunale Wärmeplanung“ auseinandergesetzt und ein entsprechendes Gutachten zu künftigen Heizungsoptionen in Wohngebäuden in Auftrag gegeben hat.

Die Gemeinde musste bei all den Ausgaben auch die Einnahmeseite im Blick haben und hat die Eintrittspreise für das Waldfreibad, die Gebühren für den Frischwasserbezug, die Abwassergebühren und die Bestattungsgebühren an die aktuelle Preisentwicklung angepasst.

Besonders gefreut habe ich mich über eine gut besuchte Einwohnerversammlung im November diesen Jahres, bei der ich unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger über die Entwicklung unserer Gemeinde, unsere Finanzen und unsere aktuellen Projekte informieren konnte.

Personelle Veränderungen standen ebenfalls an: Die Verwaltung erhielt aufgrund der wachsenden Zahl an Aufgaben im Januar 2023 Unterstützung durch Ralf Hofmann, der das Gemeindeteam fortan als Bautechniker unterstützt. Die Gemeindekasse erhielt mit Sina Scheiterlein und Selina Uhrle zwei neue Mitarbeiterinnen, da die bisherigen Stelleninhaber in den Ruhestand verabschiedet wurden und unsere größte Kinderbetreuungseinrichtung in Haselhof erhielt mit Luisa Böhme eine neue Leiterin. Unseren Bauhofleiter Bernhard Feuchter verabschiedeten wir ebenfalls in den Ruhestand. Michael Jabs wird seine Aufgaben ab 2024 übernehmen und Artur Buchholz neuer Stellvertreter. Ich sehe uns damit für die kommenden Jahre gut aufgestellt, so dass wir unsere gemeinsamen Ziele gut erreichen und anstehende Herausforderungen meistern können.

2024 verspricht seitens der Gemeindeverwaltung ebenso interessant wie arbeitsintensiv zu werden. Wenn Sie sich als Gemeinderätin oder Gemeinderat für Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger engagieren möchten, so zögern Sie bitte nicht, sich bei der Kommunalwahl am 9. Juni zur Wahl zu stellen.

Mit den besten Wünschen für ein friedvolles und gutes gemeinsames neues Jahr 2024 geprägt von Gesundheit, Glück und Zufriedenheit schließe ich meinen Rückblick auf das Jahr 2023.

 

Ihre

 

Annemarie Mürter-Mayer

Bürgermeisterin

Zum Jahreswechsel